Bericht über die vom Club of Vienna organisierte Veranstaltung “Die Rolle der Medien auf dem Weg zur Kriegstüchtigkeit”, 5. 11. 2025, Wien.
Von Oksana Stavrou
„Kriegsverbrechen sind notwendig für einen Krieg“
so Renate Dillmann, im Rahmen ihres Vortrages „Die Rolle der Medien auf dem Weg zur Kriegstüchtigkeit“ am 5. 11. 2025, organisiert von Sigrid Kroismayr bzw. Club of Vienna.
So viel konzentriertes Europa-Bashing und Verteufelung freier Presse, gemischt mit offensichtlichen Lügen und Tatsachenverdrehungen, hatte ich live selten erlebt. Schön gespickt mit Verweisen auf die Herren Chomsky, Wehrschütz und Mangott.
Außerdem hörten wir von Frau Dillmann über die „NATO-Schuld“ am russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine, die „Militarisierung der deutschen Politik“, „Terror der Kyjiwer Regierung“, das „Verbot der russischen Sprache in der Ukraine“, über die Parallelen zwischen dem „Genozid“ der Ukraine an Russischsprachigen und Chinas Genozid an Uiguren und vieles mehr.
Die entsetzten Zwischenrufe des Publikums tilgte Frau Kroismayr wiederholt mit der Androhung, die Polizei zu rufen. Die anwesende Rosa Logar versuchte tatkräftig, Frieden zu stiften, indem sie, mit dem Handy griffbereit in der Hand, ebenfalls mit Polizei drohte und schnellen Schrittes auf einen „Unruhestifter“ zuging. Details sah ich aus meinem Blickwinkel nicht, hörte nur diesen Gast mehrmals laut sagen „Fassen Sie mich nicht an!“
Ihren Vortrag beendete Frau Dillmann mit dem Fazit (wortwörtliches Zitat): „Unsere Freiheit ist mehr von eigenen Regierungen, als von Putin bedroht“.
In meinem Kommentar aus dem Publikum ging ich auf Dillmanns Kritik an „Leitmedien“ ein und wies darauf hin, dass auch die ukrainische Journalistin Wiktorija Roschtschyna für ein Leitmedium, ein ukrainisches, tätig war, und vor Ort über russische Foltergefängnisse recherchierte. Bis sie von Russen entführt, gefoltert und umgebracht wurde. Ihren Leichnam übergab Russland Monate später an die Ukraine mit Folterspuren; es fehlten einige Körperteile, darunter Teile des Gehirns und die Augen.
Außerdem informierte ich Frau Dillmann darüber, dass russische Soldaten an ukrainischen Frauen Kriegsverbrechen – eine Notwendigkeit im Krieg nach Frau Dillmann – verübten, sie folterten und vergewaltigten, was ausreichend dokumentiert ist.
Während der anschließenden Replik von Frau Dillmann entstand so ein Chaos, dass die Veranstaltung vorzeitig beendet wurde.
Na wenigstens wurde ich nicht angegriffen, wie damals am 20. Februar 2024 bei einer „Friedensveranstaltung“ im Aktionsradius Wien, als nach dem Vortrag von Werner Wintersteiner und Wilfried Graf ein Mann mir mein Buch „Russlands Krieg gegen die Ukraine“ aus den Händen riss und der Aktionsradius mir darauf mit einer SLAPP-Klage drohte.
Aber heute waren viele ZeugInnen dabei. Man soll sich vor „FriedensaktivistInnen“ lieber hüten, hatte ich inzwischen gelernt.
Zur Erinnerung:
Die Geschichte im Aktionsradius endete damit, dass mein Verlag, der Verlag der Theodor Kramer Gesellschaft, angeführt von Peter Roessler und Alexander Emanuely, sich mit dem Aktionsradius Wien solidarisierte, mir „nicht zutreffende Aussagen“ unterstellte und Sonja Pleßl und Konstantin Kaiser, die mich bei dem Buch und im Zusammenhang mit dem Vorfall unterstützten, aus der Gesellschaft rausschmiss.
Ich wechselte danach zum Springer Nature Verlag.
Der Vortrag wurde von Renate Dillmann dargeboten, die ihn heute, am 6. November, auch in der Wirtschaftsuniversität Wien wiederholt, auf Einladung des Verbandes Sozialistischer StudentInnen in Österreich VSSTÖ.
Oksana Stavrou versah den voranstehenden Bericht auf Facebook mit dem Hashtag: #friedlicheKriegspropaganda

